Conclusio

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Barrierefreiheit in den Medien

Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen: Herausforderungen und Chancen

Autor: bb
28. Februar 2024

Wie Menschen mit Beeinträchtigungen Medien nutzen und welche Barrieren sie überwinden müssen

Problemstellung

Die Nutzung von Medien ist ein wesentlicher Teil der gesellschaftlichen Teilhabe. Doch wie sieht es für Menschen mit Beeinträchtigungen aus? Diese Frage haben sich Sebastian Adrian, Sascha Hölig, Uwe Hasebrink, Ingo Bosse und Annegret Haage gestellt und untersucht, wie Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen Medien nutzen und auf welche Barrieren sie dabei stoßen.

Relevanz

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 hat sich Deutschland verpflichtet, Menschen mit Beeinträchtigungen gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Medien spielen hierbei eine wichtige Rolle. Medien bieten Zugänge zu Information und zur sozialen Interaktion. Um den Stand der Inklusion in der Mediennutzung zu bewerten, ist es jedoch zunächst wichtig zu wissen, welche Hindernisse generell bestehen und wie diese überwunden werden können.

Annahmen

Die Studie ging davon aus, dass Menschen mit Beeinträchtigungen spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen in der Mediennutzung haben. Diese könnten je nach Art der Beeinträchtigung variieren. Eine weitere Annahme war, dass bestehende Barrieren oft auf mangelnde Barrierefreiheit der Medienangebote zurückzuführen sind. Darunter fallen etwa fehlende Untertitel, unzureichende Audiodeskriptionen oder technische Hindernisse.

Methodik

Die Studie kombinierte mehrere methodische Ansätze. Zunächst wurden 16 Experteninterviews geführt, um spezifische medienbezogene Bedürfnisse und Hindernisse zu identifizieren. Danach folgte eine standardisierte Befragung von 610 Personen mit Seh-, Hör-, körperlich-motorischen Beeinträchtigungen und Lernschwierigkeiten. Die Ergebnisse wurden anschließend in Gruppendiskussionen vertieft.

Ergebnisse

Das Fernsehen ist das meistgenutzte Medium unter Menschen mit Beeinträchtigungen. 98 Prozent der Befragten mit körperlich-motorischen Beeinträchtigungen und 97 Prozent der Menschen mit Lernschwierigkeiten besitzen einen Fernseher. Radio ist ebenfalls weit verbreitet, während Computer und mobile Geräte seltener genutzt werden. Besonders im Bereich des Fernsehens sind viele Menschen mit Beeinträchtigungen mit der Barrierefreiheit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufrieden. Allerdings gibt es große Unterschiede je nach Art der Beeinträchtigung. Menschen mit Hörbeeinträchtigungen beispielsweise benötigen Untertitel und Gebärdensprache, während sehbeeinträchtigte Personen auf Audiodeskriptionen angewiesen sind. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nutzung von Online-Medien. Hier zeigte sich, dass Betroffene Videoclips auf Plattformen wie YouTube bevorzugen, während das Streaming von Fernsehsendungen weniger verbreitet ist. Die Barrieren im Internet sind oft technischer Natur, wie fehlende Barrierefreiheit der Websites oder unzureichende Unterstützung durch assistive Technologien.

Ausblick

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die Barrierefreiheit in allen Medienbereichen zu verbessern. Dies umfasst nicht nur technische Anpassungen wie Untertitel und Audiodeskriptionen, sondern auch die Sensibilisierung der Medienanbieter für die spezifischen Bedürfnisse ihrer Nutzer. Zukünftige Entwicklungen sollten darauf abzielen, die Inklusion weiter zu fördern und Menschen mit Beeinträchtigungen eine gleichberechtigte Teilhabe an der Medienwelt zu ermöglichen.

Quelle:

Adrian, S., Hölig, S., Hasebrink, U., Bosse, I., & Haage, A. (2017). Mediennutzung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Media Perspektiven, 3, 145-156.

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